Eigenschaften von PTFE-Flachdichtungen
Flachdichtungen aus Polytetrafluorethylen, kurz PTFE, zeichnen sich durch eine nahezu universelle chemische Beständigkeit aus. Weiterhin benötigen Dichtungen aus PTFE eine geringe Flächenpressung, um die geforderte Leckagerate zu erzielen, weil sie sehr anpassungsfähig wie zäh sind.
Die Zähigkeit ist den langkettigen und äußerst starken Einfachbindungen der Elemente Fluor und Kohlenstoff geschuldet, aus denen das Flachdichtungsmaterial besteht. Dies ist ebenfalls der Grund für die hohe Beständigkeit gegen Spannungsrissbildung. Reines PTFE ist physiologisch unbedenklich, aus diesem Grund ist das Dichtungsmaterial ideal geeignet für den Einsatz in der Lebensmittel- und pharmazeutischen-Industrie. Weiterhin ist hervorzuheben, dass PTFE-Dichtungen UV- und witterungsbeständig sind und eine niedrig haftende Oberfläche aufweisen, was eine leichte Demontage gewährleistet. All diese vorteilhaften Eigenschaften können über einen weiten Temperaturbereich konstant genutzt werden, dieser erstreckt sich von ca. -250 °C bis +260 °C.
PTFE-Flachdichtungsprodukte
PTFE-Gernerationen
PTFE ist nicht gleich PTFE, es wird in drei Generationen unterteilt.
1. Generation
2. Generation
3. Generation
1. Generation – reines PTFE: neben seinen positiven Eigenschaften zeichnet es sich durch einen starken Kaltfluss aus. Kaltfluss bedeutet, dass die Dichtung der auf ihr lastenden Flächenpressung ausweicht. Für eine Flachdichtung zwischen zwei Flanschen, die axial verpresst ist, bedeutet das, dass sie in radialer Richtung aus der Dichtverbindung fließt. Somit nimmt die Dicke über die Zeit ab und die erforderliche Flächenpressung um die angestrebte Leckagerate aufrechtzuerhalten kann nur mittels häufigem Nachziehen der Flanschverbindung gewährleistet werden. Da dies in der Praxis zu kostenintensiv ist, empfehlen wir die Nutzung von PTFE-Dichtungen der zweiten Generation [GYLON®-Flachdichtungen].
2. Generation – PTFE mit Füllstoffen: die Füllstoffe bilden dabei eine Matrix die für die Kraftübertragung zuständig ist, das PTFE übernimmt dabei weiterhin die Aufrechterhaltung der Dichtwirkung. Im Zuge dessen ist darauf zu achten, dass die Füllstoffe mit dem zu fördernden Fluid kompatibel sind. Der Kaltfluss ist bei dieser Variante quasi gestoppt. Mit den entsprechenden Füllstoffen kann auch die elektrische Leitfähigkeit ermöglicht und die Wärmeleitfähigkeit stark verbessert werden.
3. Generation – monoaxial und multidirektional expandiertes PTFE [kurz ePTFE]. Im Zuge der Fertigung wird das PTFE gereckt, was seine Dichte absenkt und seine mechanischen Eigenschaften steigert. Auf diese Weise kann der Kaltfluss ebenfalls verhindert werden. Das Material muss allerdings stärker verpresst werden, um die geforderte Dichtleistung zu erzielen. Somit ist die Dickenabnahme stärker als bei einer PTFE-Flachdichtung der zweiten Generation.
2. Generation – PTFE mit Füllstoffen und innovativem Oberflächendesign
2. Generation – PTFE mit Füllstoffen und innovativem Oberflächen Design: GYLON EPIX® schafft mittels seiner profilierten Oberfläche neue Maßstäbe in der Anpassungsfähigkeit an die Oberfläche von Flanschen und kann somit selbst bei geringen Flächenpressungen Leckageraten erreichen, welche die Richtlinie der TA-Luft erfüllen. Die patentierte Oberflächenstrukturierung bewirkt das die Dichtung Lasthalteigenschaften wie vergleichbares Material in 1,6 mm bis 2,0 mm Stärke aufweist, aber eine Anpassungsfähigkeit von einer 3,2 mm starken Flachdichtung. Somit verbessert das Sechseckprofil die mechanischen Eigenschaften der chemisch hochresistenten und bewährten GYLON® PTFE Flachdichtungsmaterialien, auf denen GYLON EPIX® basiert. Daraus resultieren neue oder optimierte Einsatzmöglichkeiten wie beispielsweise der Einsatz an verschlissenen Flanschen oder an GFK-Flanschen.
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